Agility - Handling

  • Bettina Alfaro
  • 05.03.2021
  • Agility

Agility erfreut sich allgemein großer Beliebtheit; auch für den Laien ist ersichtlich, worum es geht und es macht Spaß einem Agility Team zuzusehen, wenn Hund und Mensch scheinbar mühelos und in beidseitigem Einverständnis über den Parcours fegen.

Und dann versucht man sich selber an dieser schnellen Sportart und stellt fest, dass Agility so viel komplexer ist, als es aussieht. Selbst wenn der eigene Hund die einzelnen Hindernisse kennt muss der Hundeführer auf gleicher Höhe mitlaufen, damit der Hund diese auch korrekt und bis zum Ende durchführt und das deutlich langsamere Tempo des menschliches Partners beim Babysitten des Hundes bremst das Team deutlich aus.

Agility ist aber so viel mehr; Distanzkontrolle, Koordination, der Wechsel zwischen Fokus auf den Hundeführer und die Hindernisse und irgendwie auch ein bisschen Schachspielen; letztlich entscheidet nämlich jeder Hundeführer selber wie sein Team am schnellsten und effizientesten durch den Parcours kommt. Der eine ruft seinen Hund über drei Hindernisse ab und hat damit den benötigten Vorsprung, um sich in die perfekte Ausgangsposition für das vierte Hindernis zu bringen, der andere schickt seinen Hund vorwärts um ein oder zwei Hindernisse alleine zu bewältigen, um dann schon einen blinden Wechsel durchzuführen und den Hund wieder auf der Innenseite für das nächste Hindernis zu haben. Hier liegt der eigentliche Reiz dieser Sportart. Nebenbei verbessert sich die Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch, man lernt auf die kleinsten Signale des anderen zu achten und verfeinert die Kommunikation mehr und mehr - ein Effekt, der sich auch im Alltag bemerkbar macht.

Je mehr Handlingsoptionen das Team hat - also die Zusammenarbeit zwischen den Hindernissen wie Handwechsel, Vorausschicken, Abrufen, um ein Hindernis herum schicken, etc., desto mehr Möglichkeiten hat das Team auch, einen Parcours zu bewältigen. Agility nur auf das Überqueren eines Stegs oder Hopsen über eine Stange zu reduzieren ist also nur die halbe Miete.

Die einzelnen Signale setzen sich letztendlich zu einem kompletten Handlingssystem zusammen, also eine feine Kommunikation, die es dem Hundeführer ermöglicht seinen Hund durch einen Agility Parcours mit einer Reihe von unterschiedlichen Hindernissen zu führen.

Warum brauchen wir überhaupt ein Handlingsystem? Erfolgreiche Teams (und nicht nur im Agility oder im Hundesport generell, auch im Alltag!) haben ein konstantes Kommunikationssystem. Der Hundehalter muss nämlich in der Lage sein, das Verhalten seines Hundes voraus sehen zu können, und der Hund ist darauf angewiesen früh genug Informationen zu bekommen und kann dann auch immer gleich auf diese reagieren. 

Unsere Hunde sind sich jeder unserer Bewegungen genau bewußt, und als "Muttersprachler" in Bezug auf Körpersprache messen sie diesen auch große Bedeutung zu - auch wenn wir ungeschickt durch die Lande stolpern und der Meinung sind, dem Hund mit verbalen Signalen alle nötigen Informationen zu vermitteln. Agilitysportler lernen also auch, sich bewußter zu bewegen, und auch wenn wir danach immer noch keinen Nussknacker tanzen können - zumindest verwirren wir den Hund nicht mit gegensätzlichen Informationen. 

Unser Körper arbeitet als Ganzes zusammen und erschafft damit ein gewissen Gleichgewicht an Signalen, ergänzt durch Handzeichen und Wortsignale. Man kann nicht ein Signal komplett isolieren; wenn ich meinen Arm ausstrecke, dann dreht sich meine Schulter mit, und wahrscheinlich schaue ich auch in die Richtung meines ausgestreckten Arms. Meine Körperausrichtung ändert sich entsprechend. Wenn wir uns bewußt machen was wir da eigentlich tun, können wir aber kleine Nuancen verändern und verbessern, zum Beispiel bewußt schauen wo wir hin laufen wollen, statt auf unseren Hund (ein sich bewegendes Objekt) zu schauen und dem Hund damit jede Information zu nehmen, wo es als nächstes hin geht (wo er sich befindet weiß er ja schon).

Und dann muss natürlich auch das Zusammenspiel geübt werden; wie signalisiere ich meinem Hund, dass er den Slalom eigenständig zu Ende laufen soll, während ich mich schon zum nächsten Hindernis begebe? Oder wie schicke ich meinen Hund um einen Sprung herum, damit er auf mich zu springt und ich mir das hin und zurück laufen sparen kann? Wie wechsle ich meinen Hunde in vollem Lauf von meiner rechten auf meine linke Seite, weil der Parcours einen entsprechenden Knick macht, und es natürlich günstiger ist den Hund auf der Außenseite laufen zu lassen (auf der Innenseite ist der Weg kürzer, und der Mensch ist nun mal der langsamere Partner). Wie zeige ich meinem Hund an, dass er den letzten Sprung versammelt nehmen soll, weil eine Richtungsänderung ansteht, oder in vollem Lauf, wenn es geradeaus geht und er richtig Tempo machen kann? 

All diese Dinge üben wir in kleinen Sequenzen mit den bereits bekannten Hindernissen in unserem Agility Abo. Auch junge Hunde können hier schon mitspielen, denn statt Sprünge kann der Youngster ja einfach zwischen zwei senkrechten Stangen laufen, das Prinzip ist ja das gleiche. 

Ab dem 14. April in Irmenach und dem 7. Mai in Thalfang geht es los; für einen festen Monatsbetrag können Sie so oft wie Sie möchten an den angebotenen Agilitystunden am entsprechenden Standort teilnehmen. Je mehr Teams am Abo teilnehmen, desto mehr Stunden werden wir pro Woche anbieten. Die Gebühr wird am ersten des Monats bequem von Ihrem Konto abgebucht, sollten Sie das Abo pausieren oder kündigen wollen können Sie das Online jederzeit bis zum 25. des Vormonats tun. 

Vorab haben Sie die Möglichkeit in Form von Schnupperstunden und Einsteigerkursen erste Erfahrungen mit den Geräten zu machen. Und natürlich git es auch immer die Möglichkeit des Einzelcoachings, egal ob Sie einfach mal ins Geschehen rein schnuppern oder ein bereits bestehendes Trainingsproblem bearbeiten möchten.

Hier geht es zur Buchung der Agility Abos.



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